Nach der Flucht

Ankommen in der Bundesrepublik Deutschland (BRD)

1950 ist die Aufnahmepraxis in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) sehr streng. Die BRD erkennt Menschen, die in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in Gefahr sind, als Flüchtlinge an. Wirtschaftliche Gründe aus der DDR zu fliehen, reichen nicht aus. Trotzdem gibt es keine Abschiebungen: Das Grundgesetz sagt, dass alle Menschen aus der DDR auch Staatsbürgerinnen und Staatsbürger der BRD sind.

Die Bundesrepublik Deutschland erkennt manche Menschen aus der DDR offiziell als Flüchtlinge an. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung gibt es viel Arbeit. Die geflüchteten Menschen können eine Wohnung suchen und arbeiten. Die Bundesrepublik Deutschland erkennt andere nicht als Flüchtlinge an. Diese Menschen leben unter schweren Lebensbedingungen. Sie müssen in den Aufnahmelagern bleiben. Sie können sich keine Wohnung oder Arbeit suchen. Sie sind schlecht versorgt und viele arbeiten illegal.

Die Menschen protestieren, um ihre Situation zu verbessern. Nach einiger Zeit erkennt die Bundesrepublik Deutschland mehr Menschen aus der DDR offiziell als Flüchtlinge an.

Integration in die Bundesrepublik Deutschland (BRD)

Nachdem die Menschen aus der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) geflohen sind, fangen sie ein neues Leben in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) an. Die Integration in die BRD ist nicht immer einfach, obwohl die Menschen Deutsch sprechen.

Schmalfilmkamera AK 6, DDR, 1950er Jahre
Schmalfilmkamera AK 6, DDR, 1950er Jahre. Für die Flüchtlinge war am Anfang alles neu. Eine Kamera war sehr wichtig.

DDR-Flüchtlinge bekommen in der Bundesrepublik Deutschland schnell eine deutsche Staatsbürgerschaft. Es gibt Flucht-Hilfe, die den DDR-Flüchtlingen bei der Integration hilft. Doch für die Menschen ist die Integration oft schwer. Manche wohnen bei Freundinnen und Freunden. Aber viele DDR-Flüchtlinge müssen mehrere Jahre im Aufnahmelager leben, wie zum Beispiel dem Notaufnahmelager Marienfelde.

Viele DDR-Flüchtlinge finden keine Arbeit, weil sie zuerst eine Anerkennung für ihre Ausbildung brauchen. Deswegen arbeiten viele DDR-Flüchtlinge in Berufen, in denen sie schlecht bezahlt werden. Wenn sie die Anerkennung haben, können sie in einem besser bezahlten Beruf arbeiten.

Urkunde über die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung Krankenschwester" für Barbara Stroscher
Barbara Stroscher kam als Flüchtling in die Bundesrepublik Deutschland. Mit diesem Dokument durfte sie auch hier als Krankenschwester arbeiten.

Doch es gibt noch andere Probleme: Sie haben Heimweh und vermissen ihre Familie und Freundinnen und Freunde in der DDR. Sie fühlen sich nicht immer willkommen. Nicht alle Menschen in der Bundesrepublik Deutschland freuen sich über die DDR-Flüchtlinge. Viele haben Vorurteile und wollen nicht, dass zu viele Flüchtlinge in die Bundesrepublik Deutschland kommen. Deswegen fühlen sich viele DDR-Flüchtlinge am Anfang fremd.